Das Projekt für einen Kindergarten mit fünf Gruppen (wobei die fünfte Gruppe als künftige Erweiterungsmöglichkeit vorgesehen ist) inklusive eines Bebauungsvorschlages für ein angrenzenden Wohnquartier orientiert sich an der gewachsenen kleinkörnigen Struktur der Stadt Pulkau. Um den Ensemblecharakter zu stärken, werden die baulichen Volumina von Kindergartengebäude und Wohnhäusern im Hinblick auf Höhe, Proportion und Orientierung ähnlich behandelt.
Gezielt positionierte Freibereiche, kleine Plätze und große, zusammenhängende Grün- und
Spielflächen schaffen die notwendigen „Pufferzonen“.
Indem jede Kindergartengruppe als einzelnes Haus in Erscheinung tritt, wird sie als eigene Einheit erkenn- und erlebbar und das große Gebäudevolumen gegliedert. So wird es in einen für Kleinkinder erfahrbaren Maßstab gebracht und wirkt identitätsstiftend. Die internen Verkehrs- und Multifunktionsflächen erschließen und verbinden als Kontinuum gemeinschaftlicher Plätze die einzelnen Gruppen. Die L-förmige Ausbildung der Gruppenräume schafft zum einen ruhigere Nischen des Rückzugs und erlaubt zudem eine Belichtung von Osten und Süden.
Die Satteldächer gehen im Bereich der Terrassen, die einen schattigen Schwellenraum zum Freien bilden, in Pergolen über. Ziel der Freiraumgestaltung ist es, die geplante Wohnbebauung und die Freiflächen des neuen Kindergartens bestmöglich in die Siedlungsstruktur zu integrieren und hochwertige Außenräume zu gestalten.

Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts: „Der Baukörper des Kindergartens orientiert sich in seiner Dachlandschaft an den schmalen typischen Bauerhäusern und nimmt diese zum Gestaltungselement. Durch die gestaffelte Anordnung der Gruppenräume nach Süden ergibt sich in der inneren Erschließung eine sehr gut strukturierte und lebendige Zonierung. Auch die Gruppenräume weisen durch ihre abgetreppte Form sehr differenzierte und intime Bereiche auf.“