Die neue Ganztagsschule für 825 Kinder von sechs bis vierzehn Jahren entsteht auf einem bislang vorwiegend gärtnerisch genutzten Grundstück am Eingang zum Stadtentwicklungsgebiet Erzherzog-Karl-Straße-Süd. Entlang der Langobardenstraße war eine Raumkante mit möglichst geschlossener, raumbildender Bebauung gewünscht, zugleich galt es die Durchlässigkeit ins Quartiersinnere zu gewährleisten.
Der Baukörper reagiert auf die von Straße und U-Bahn flankierte Lage und schließt einerseits die städtische Raumkante, bildet zugleich aber auch einen großzügigen Vorplatz als sicheren Zugangs- und Aufenthaltsraum aus. Durch das Knicken des Baukörpers entsteht eine gemeinsame Mitte für die in den beiden Gebäudeflügeln angeordneten Funktionseinheiten Volksschule und Neue Mittelschule. Der Haupteingang am Vorplatz  und ein zweiter Schuleingang am Fuß- und Radweg entlang der U-Bahn im Norden führen beide in eine verbindende Aula, die sich zum Schulgarten öffnet und als „Drehscheibe“ für die im Erdgeschoss befindlichen gemeinschaftlichen und halböffentlichen Räume wie Speisesäle, Bibliothek und Mehrzwecksaal dient. Zwei zentrale Stiegen erschließen die vier Obergeschosse, in denen jeweils in zwei Cluster gruppiert die Bildungsräumen um multifunktionale Flächen angeordnet sind. Diese führen auf Terrassen, die groß genug sind, um als Freiluftklassen genutzt zu werden. Die Wände zwischen den Bildungsräumen und den vielseitig möblier- und nutzbaren Multifunktionsbereichen sind mit transparenten und opaken Segmenten, Regalen, Sitznischen und in unterschiedlichen Farben gestaltet.  So werden Sichtbezüge und Identifikation mit dem eigenen Bildungsraum, also dem Klassenzimmer, hergestellt. Der Dachgarten über dem Turnsaaltrakt ist über eine Treppe mit dem ebenerdigen Schulgarten verbunden.

Auszug aus dem Juryprotokoll: „Der Baukörper bietet eine gelungene Antwort auf die städtebauliche Herausforderung des nördlich von der U-Bahn- und südlich von der Straßenbahntrasse flankierten Grundstücks. Durch den mehrfach geknickten Baukörper reagiert das Projekt zum einen angemessen auf den Kreuzungspunkt Langobardenstraße/Kapellenweg und schafft zum anderen einen attraktiven Vorplatz an der Langobardenstraße mit einer klaren Adressbildung.  Die Form des Baukörpers reagiert sowohl auf die derzeitige Bebauung als auch auf eine zukünftige Quartiersentwicklung. … Durch die Knickung des Baukörpers entsteht eine gemeinsame Mitte, die die beiden in den Flanken angeordneten Funktionseinheiten NMS und VS miteinander verbindet. … Cluster und natürlich belichteten Multifunktionsflächen lassen in Kombination mit den vorgelagerten Terrassen eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten.“